Die Geschichte der Grundschule Nellmersbach
Die Geschichte der Nellmersbacher Schule und des Schulunterrichts in Nellmersbach reicht bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts zurück. Aus Gründen der Übersichtlichkeit haben wir uns allerdings auf die Zeit ab dem Ende des 1. Weltkrieges beschränkt. Die gesamte Historie können Sie am Ende der Seite herunterladen.
Am Ende des 1. Weltkrieges war die Situation in der Nellmersbacher Schule schwierig. Zwar kehrte der Hauptlehrer Kapp auf seine Stelle in Nellmersbach zurück; allerdings waren die Verhältnisse an der übergroßen einklassigen Schule zu dieser Zeit äußerst misslich. Im Juni 1921 zählte man 76 Schüler, dabei bot das Schulzimmer bei 6,55m Länge, 6,35m Breite und 2,55m Höhe Platz für höchstens 40 Schüler. In den Jahren 1926 und 1927 griff man zwar wieder den Gedanken auf, endlich ein neues Schulhaus zu bauen, aber dann geschah doch wieder nichts. Oberlehrer Kapp wurde am 31.März 1929 vorzeitig in den Ruhestand versetzt.
Als nächster ständiger Lehrer kam am 4.Juli 1929 Wilhelm Schmidt. Bei der Übernahme der Dienstwohnung wurde festgehalten, sie sei „in einem schlechten Zustand, sehr ungeschickt eingeteilt und durch große Feuchtigkeit der Räume 5 und 6 wohl nicht mehr auf Dauer als Dienstwohnung zu halten“. Am 13.März 1935 beklagte sich der Lehrer erneut über den völlig untragbaren Zustand der Wohnung und man befasste sich wieder mit dem Bau eines neuen Schulhauses.
Immerhin geschah jetzt auch etwas. Die Gemeinde mietete mit Genehmigung der Ministerialabteilung für die Volksschulen, eine Dienstwohnung in einem Privathaus an und führte 5.000 RM einem Schulhausbaufonds zu. In die freigewordene Wohnung zog das Bürgermeisteramt ein, zwei Zimmer wurden zu einem Ausweichraum für die Schule eingerichtet. Immerhin standen so aber vom November 1936 an der Schule zwei Räume zur Verfügung, in denen der Lehrer die beiden Abteilungen nebeneinander unterrichtete. Wilhelm Schmidt kam aber nicht mehr lange in den Genuss dieser Verbesserungen, er wurde auf seinen Antrag am 1.April 1937 nach Oberhöfen bei Öhringen versetzt. August Höschele überbrückte als Amtsverweser die Zeit bis zum 1.August 1937, dann kam Albert Maier als neuer Lehrer nach Nellmersbach. Er stand der Schule, abgesehen von einer dreijährigen Unterbrechung durch Kriegsdienst und Gefangenschaft (1943 – 1946), 30 Jahre lang vor.
71 Schüler zählte man als Albert Maier seinen Dienst antrat. Im Jahre 1947 waren es sogar 106 Schüler. Aber erst 1948 wurde eine zweite Lehrerstelle errichtet. Das weitere Ansteigen der Schülerzahl zwang die Gemeinde jetzt endlich das zu tun, was seit dem Jahr 1803 als notwendig erkannt, aber immer wieder hinausgeschoben worden war. Sie baute vom September 1950 bis September 1951 ein neues Schulhaus. Schon 1964/65 war eine Erweiterung erforderlich. Von 1965 an war die Schule dreiklassig.
Eine einschneidende Veränderung brachte die Schulreform 1966/67. Seit dem 1.Dezember 1966 gehen nur noch die Grundschüler in Nellmersbach in die Schule und zwar in Jahrgangsklassen, die Schüler der Klassen 5-9 besuchen die Hauptschule in Leutenbach (Grund- und Werkrealschule Leutenbach). Schulleiter Albert Maier trat am 1.September 1967 in den Ruhestand. Zu seinem Nachfolger wurde 1968 Hauptlehrer Martin Klumpp ernannt.
Wegen Raummangels, konnte in Nellmersbach 1992 die Kernzeitbetreuung nicht eingeführt werden. Weil spätestens ab 1996 ohnehin die Schulräume nicht mehr ausgereicht hätten, wurde ein Ausbau des bestehenden Dachgeschosses durchgeführt. Der Um- und Ausbau kostete fast 2 Millionen DM. Nach zweijähriger Planungs- und Bauzeit konnte das Bauwerk am 26.Juni 1994 eingeweiht werden.
Frau Christa Stelzmüller wurde nach 11-jähriger Tätigkeit als Rektorin der Grundschule Nellmersbach im Sommer 2013 in den Ruhestand verabschiedet. Ihr Nachfolger ist Herr Oliver Kurr. Im Jahr 2015 feiert das Schulgebäude seinen 50. Geburtstag.
Vollständige Geschichte der Grundschule Nellmersbach
Eberhard Schiedt
Gemeinde-Archivar