„Oma!“, schreit der Frieder

Gudrun Mebs zu Gast an der GS Nellmersbach

In der Zeit vom 12. bis 23. Oktober 2020 hat das Land Baden-Württemberg wieder alle Kulturträger eingeladen, am Frederick Tag aktiv teilzunehmen. Der Frederick Tag hat das Ziel, bei Kindern und Erwachsenen die Lust am Lesen zu steigern. Und so war die Schriftstellerin Gudrun Mebs am 15. Oktober 2020 zu Besuch an der Grundschule Nellmersbach. Gudrun Mebs schreibt seit 40 Jahren Kinderbücher, die in 28 Sprachen übersetzt wurden. Ihre bekanntesten Werke sind die „Frieder“- Bücher.



Gleich zu Beginn der Lesung ist zu spüren, dass Frau Mebs es nicht lange an einem Platz aushält. Sie sprüht vor Energie! Gudrun Mebs ist fit. Soviel steht fest. Sie läuft durch die Reihen der Kinder und führt in die Lesung mit einer Fragerunde ein. Sie nimmt sich für jede Kinderfrage Zeit und so kommt Erstaunliches über das Leben der Autorin zu Tage. Nun wissen alle Kinder, dass sie in einem grauen Haus in München lebt. Das Haus hat keinen Lift und die Wohnung liegt im fünften Stock! Deswegen ist sie wohl auch so gut zu Fuß unterwegs. In einer Wohnung ohne Wohnzimmer, dafür aber mit einem riesigen Tisch schreibt Frau Mebs ihre Bücher. Als sie das Schreiben auf einer Tastatur nachahmt, vermuten die Kinder, dass sie am Computer die Bücher schreibt. Doch weit gefehlt. „Dafür sei sie viel zu blöd!“, lacht die Autorin. Auf einer Schreibmaschine entstehen die Bücher, erklärt Frau Mebs und blickt in große Kinderaugen! Nachdem alle dann noch erfuhren, dass Frau Mebs 7 Monate für ein Buch benötigt und zeitweise auch in Italien mit 14 Katzen lebt, kann es mit der Lesung beginnen.

Auf dem Tisch sitzend schlägt Frau Mebs ein Frieder-Buch auf und beginnt zu lesen. Die Geschichten von Frieder und seiner Oma sind mittlerweile Kinderbuchklassiker. Der Frieder und seine Oma, die immer auf ihren Enkel eingeht und jeden Quatsch mitmacht, sind ein tolles Team. Vor allem die bayrische Ausdrucksweise („Du Rotzbub!“) der Oma sorgte für viel Heiterkeit in den Reihen der Nellmersbacher Grundschüler. Und so endete die Lesung mit großem Applaus für eine Autorin, die sich bemerkenswert präsentierte und noch lange im Gedächtnis der Kinder bleiben wird. Das obligatorische „Bad in der Menge“ musste für die Autorin natürlich leider entfallen, denn selbstverständlich erfolgte die Durchführung der Veranstaltung auf Grundlage der aktuellen Corona-Verordnung! Nach dem Ende der Lesung, signierte Frau Mebs noch die mitgebrachten Bücher der Kinder.



Mein ganz besonderer Dank geht an den Förderverein der Grundschule und den Elternbeirat, die die Lesung finanzierten.

Oliver Kurr, Rektor