Positiv bleiben!

Liebe Eltern der Grundschule Nellmersbach,

wir stehen alle vor Herausforderungen, die wir so nicht kennen. Keiner weiß genau, was passieren wird und wie es weitergeht.

Die Grundschule Nellmersbach ist nun schon seit zwei Wochen geschlossen. Ich hoffe mit Ihnen, dass das „Lernen daheim“ und das japanische Sprichwort „Arbeit, die fertig ist, lacht“ in der letzten Woche immer wieder zueinander gefunden haben.

Diese Schließung stellt Sie, liebe Eltern vor ganz besondere Herausforderungen. Viele von Ihnen sind im Home Office gefordert, weiter Ihrer Arbeit nachzugehen und dabei die tägliche Versorgung der Familie unter erschwerten Bedingungen zu realisieren. Dazu kommt, dass Ihre Kinder zu Hause weiter lernen sollen und Sie bei der Organisation und Durchführung des Lernens zu Hause Nerven aus Stahlseile benötigen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Möglichkeit überschüssige Energie loszuwerden durch das Spielen mit Freunden auf dem Spielplatz oder draußen aktuell leider nicht möglich ist. Die Situation ist für Kinder und Eltern gleichermaßen nervenaufreibend!

Und so ist für mich eines klar: Ich ziehe den Hut vor Ihrer Leistung! Es ist großartig, was Sie jeden Tag aufs Neue leisten!

Lernpakete, Home Office, Haushalt, und immer wieder nerven und maulen alle in der Familie. Sicher wissen Sie manchmal nicht, wo Ihnen der Kopf steht! Die Situation ist zum Haare raufen und zum verrückt werden. Dann hilft vielleicht nur eines: Richten Sie den Blick auf das Positive! Entziehen Sie sich dem Sog des Negativen und werden gelassener! Ich weiß selbst ganz genau, das ist leichter gesagt als getan!

Zuallererst gilt es aber, zu akzeptieren wie es ist. Das ist die Realität. Versuchen Sie, die Situation anzunehmen, erst dann eröffnet sich die Möglichkeit, an ihr etwas zu ändern und in der Situation vielleicht gar etwas in positivem Licht wahrzunehmen. Denn wir können frei entscheiden, wie wir diese Situation wahrnehmen wollen. Schauen Sie auf die positiven Aspekte der Situation! Zwischen Streit, Heulen, Schreien gibt es sicherlich auch Teilerfolge zu entdecken.

Es ist so wichtig, weiterhin positiv zu denken! Mir hat die untenstehende Geschichte geholfen, gelassener und mit positivem Blick auf die Kapriolen des Lebens zu schauen. Vielleicht wollen Sie auch darüber nachdenken?

Ein Bauer hatte ein Pferd, einen Hengst. Und eines Tages ist der Hengst über die Koppel drüber gesprungen und war weg. Dann kamen die Nachbarn und haben ihn bedauert: „Oh du Armer, was ein Pech, dass dir dein Zuchthengst weggelaufen ist.“ Der Bauer sagte: „Glück oder Pech, wer weiß.“ Ein paar Tage später kam der Hengst wieder zurück – zusammen mit sechs oder sieben Stuten. Da sagten die Nachbarn: „Oh, du hast ein Glück, jetzt hast du so viel mehr Pferde.“ Der Bauer sagte: „Glück oder Pech, wer weiß.“ Der Bauer hatte einen Sohn und der musste jetzt natürlich die Wildstuten einreiten. Dabei hat eine Stute ihn runtergeworfen und er brach sich ein Bein. Da sagten die Nachbarn: „Oh, was hast du für ein Pech.“ Der Bauer sagte: „Glück oder Pech, wer weiß.“ Ein paar Tage später kamen die Militärwerber und sie nahmen alle jungen Männer aus dem Dorf mit für den Krieg, aber den Sohn nicht, denn der hatte ein gebrochenes Bein. Die Nachbarn sagten: „Oh, was hast du für ein Glück.“ Und unser Bauer sagte: „Glück oder Pech, wer weiß.“

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen positiven und gelassenen Start in die nächsten Tage!

Oliver Kurr, Rektor